Studienfahrten und Exkursionen
Lernen außerhalb der Schule
"Lernen findet nicht nur im Klassenzimmer statt" - Roman Renz
Frei nach diesem Zitat sind wir der Auffassung, dass sich Bildung nicht nur im Klassenzimmer abspielen darf. Daher bemühen wir uns jedes Jahr der Schülerschaft ein breites Angebot an Möglichkeiten zu bieten, um die Welt vor Ort kennenzulernen.
Hier gehören kleinere Tages-Exkursionen genauso dazu wie das Schullandheim, die Schüleraustausche und die Studienfahrten.
Die Ziele dabei sind teilweise traditionell, wie das Schullandheim im Allgäu, teilweise aber auch jedes Jahr verschieden, wie unsere Studienfahrten.
Studienfahrten 2024
Studienfahrten 2023
Trierfahrt 2023
Zeitreise in die Antike
Trier-Exkursion der Latein-Klassen 9 vom 10.-12. Juli 2023: Die Tage waren heiß, die Begeisterung groß.
Morgens um halb 10 in Stuttgart. Am Flughafen. Im McDonalds. Nach einem extrem nahrhaften Frühstück begaben sich die Lateiner der Klasse 9 auf die aufregende Fahrt nach Trier. Mit dem Flixbus – und einer halben Stunde Verspätung. Die Hinfahrt war geprägt von nackten Füßen und einem wilden Klo.
Nach einer halben Ewigkeit kamen die tapferen Schüler*innen des MPG in Begleitung ihrer nicht minder tapfereren Lateinlehrerinnen Frau Först und Frau Weida und des Latein-Maskottchens Maximus Planckus Asinus in Trier an. Ohne Pause wurden die armen Schüler*innen zum ersten Programmpunkt gehetzt: Stadtführung mit Henning. Über Stadtführer Henning haben die Schüler*innen folgendes zu sagen: schlagfertig, übel witzig, lustig, wundervoll, joah okay, witzig – aber irgendwie langweilig, ganz hipp, motivierend, sehr einfühlsam, erträglich. Henning machte die Schülerschaft mit der Porta Nigra, der Judengasse, dem Dreikönigshaus, dem Dom und der Konstantinbasilika vertraut. Dabei erfuhren sie die teuflische Legende über die Säule vor dem Dom. Henning konnte auch gute Restaurants empfehlen, aber nicht so gute Eisdielen.
Den Abend durften die Schüler*innen frei gestalten und verbrachten ihn damit, Essen zu suchen. Dafür hatten sie bis 21:00 Uhr Zeit, was aber nicht allen reichte. Alle schlummerten friedlich in ihren Hotelbetten, bis um 22:00 Uhr die Lehrerinnen vor der Tür standen.
Der wuderschöne erste Morgen in Trier begann mit einem reichhaltigen Frühstück für alle. Nach einem kurzen Invalidenstopp in der Apotheke ging es weiter ins Museum. Über die beiden Führungen dort waren die Schüler*innen geteilter Meinung: spannend & langweilig, interessant & unnötig, ermüdend & kulturell wertvoll. Gelernt haben sie, …
- dass das heutige Trier 6 Meter über dem antiken Trier liegt.
- dass die Römer sich mit ihrem Schmuck und die Gallier sich mit ihren Pferden bestatten haben lassen.
- dass Trier die älteste Stadt Deutschlands mit dem ältesten Dom und der ältesten Brücke ist.
Dann „genossen“ die Schüler*innen bei 33°C ihre Mittagspause. Im Anschluss waren die meisten im Dom und sahen sich den Kreuzgang an. Danach ging es in die einzige evangelische Kirche in ganz Trier, die zufällig auch der Palast des Kaisers Konstantin gewesen war. Die Konstantinbasilika war voll krass und blank.
Anschließend stiefelten die sichtlich von der Hitze geplagten Schüler*innen zu den kühlen Kaiserthermen. Dort nahmen sie die Statue eines nackten antiken Fußes nicht ohne Unbehagen zur Kenntnis. Mitten in den unterirdischen Gängen erzeugten die Schüler*innen – basierend auf einer Seneca-Textstelle – die typischen Klänge in antiken Thermen. Dieser Klangvortrag ließ die Schüler*innen ob seiner Authentizität verstört zurück. Danach schlichen und irrten sie durch die labyrinthartigen Gänge.
Obwohl es immer noch heiß war, sprinteten alle zum Amphitheater – außer Frau Först und Frau Weida, die sind gelaufen. Leider konnten die Schüler*innen nicht ohne die Lehrerinnen ins Amphitheater. Als diese dann dort waren, gingen sie geschlossen als Gruppe hinein. Alle warteten auf das bevorstehende Ereignis, als plötzlich ein halbnackter, sandalentragender Jungspund den Berg herunterspurtete. Erst waren die Schüler*innen etwas amüsiert über den Anblick, doch nach seiner Vorstellung fanden ihn ausnahmslos alle toll. Als er dann jedoch mit Bäumen zu sprechen begann und seine Kampfkünste mit sich selbst und einer Schülerin unter Beweis stellte, fanden die Schüler*innen ihn suspekt. Sein Vortrag über die Gladiatorenschule war spannend gestaltet und weckte bei allen Interesse. Auch seine Übungen, die ihnen einen Einblick in den Alltag eines Gladiators liefern konnten, waren gut auf den psychischen Zustand der Schüler*innen angepasst. Eine dieser Übungen war das Schildstoßen. Die Gladiatrices Frau Först und Frau Weida traten gegeneinander an und die Übung entwickelt sich zu einem echten Kampf. an dessen Ende Frau Weida eine Augenklappe und Frau Först einen blauen Fleck hatte. Schließlich gingen die Schüler*innen superzufrieden aus der Elebnisführung heraus und waren begeistert von Robin, dem Gladiator. Es wurde geurteilt: Er ist eine stabile 8/10. So waren auch am Ende alle traurig, dass die Führung zu Ende war. Geknickt watschelten die Schüler*innen zurück in die Stadt. Ziel: Essen, Verlust: Die Lateinlehrerinnen. Nach kurzer Verzweiflung waren alle glücklich wiedervereint und genossen leckeres Abendessen. Einige wenige trauten sich auch an römisches Essen. Dabei mussten sie feststellen, dass die Römer eine komische Suppe hatten. Das war enttäuschend. Dafür war der Abend lustig.
Des Mittwochs begaben sich die wackeren Schüler*innen in die Unterwelt. Durch diese wurden sie von Doro, der Gästeführerin, geführt. Es gab Sarkophage zu sehen, und Leichen aus der Spätantike. Und Schüler*innen in ihrer Turnhalle. Außerdem wurde noch die Porta Nigra besichtigt, in der eine glückliche Schülerin mit Geld beworfen wurde, welches sie dann auch behalten durfte.
Wenig später wäre der Flixbus pünktlich abgefahren, wenn nicht ein Polizeigroßaufgebot den Bus hätte durchsuchen müssen. Im Bus wurden die Schüler*innen wieder von nackten Füßen erwartet.
Trotzdem war Trier toll, wir würden es weiterempfehlen!
Surfexkursion Sport Leistungskurs
Der diesjährige Sport Leistungskurs der J2 startete zu Beginn des neuen Schuljahres eine Sportexkursion in das Surfcamp Moliets-et-Maa in Südfrankreich. Nach 18 Stunden Busfahrt konnte der Kurs zusammen mit Herr Schimpke und Herr Schroth ihre Unterkunft beziehen und auch gleich den Strand mit den gewaltigen Wellen bewundern. Am nächsten Tag hatten auch alle ihre erste Surfstunde. In zwei Gruppen aufgeteilt ging es mit den Surfbrettern ca. 20 Minuten zu Fuß an den Treffpunkt zur Surfschule. Dabei mussten auch alle einen Fluss überqueren, der an manchen Tagen sehr tief war. Die Surfstunden bereiteten den Schülern sowie den Lehrern sehr viel Freude. Und nach den ersten Stunden konnten schon alle eine gewisse Zeit sicher auf dem Brett stehen. Doch es wäre ja keine Sportexkursion, wenn der Kurs nicht noch andere Sachen außer dem Surfen unternommen hätte. So wurde fast jeden Tag Beachvolleyball gespielt, wo auch ab und zu kleine Turniere entstanden sind. Zudem wurde nebenbei auch Spikeball gespielt.
An einem anderen Tag wurden Tennisplätze und Padel-Tennisplätze gemietet. Dies hat allen sehr viel Spaß gemacht. So konnten viele neue Sportarten kennengelernt und ausprobiert werden. Auch die Kultur kam nicht zu kurz. Denn inmitten der Woche machte das ganze Surfcamp einen Tagesausflug nach San Sebastian in Spanien. In Kleingruppen wurde die Stadt erkundet und am Abend traf sich der ganze Sport Lk zum Pintxos (baskische Tapas) essen. Danach wurde am Strand der letzte Sonnenuntergang angeschaut.
Der letzte Sonnenuntergang war auch das Ende unserer letzten Exkursion von der Schule aus. Wir sind sehr dankbar, dass wir diese unvergessliche Erfahrung mit unserem Sportkurs machen durften. Nicht nur wir als Person sind bis an unsere Grenzen gestoßen, sondern wir als Kurs, wir als Team, sind eng zusammengewachsen und haben uns besser kennengelernt als wir es je für möglich gehalten hätten. Dieser Zusammenhalt ist eines der wichtigsten Dinge im Sport. Die Zeit in Frankreich ist sehr wertvoll für uns und wird für immer in unserem Herzen bleiben. Wir hoffen, dass auch die nächsten Sport Lks das
Erleben werden, was wir erlebt haben!
Exkursion des Französisch-LK nach Paris
Zu Beginn dieses Schuljahres fuhr der KOOP-Kurs mit 13 Schülerinnen und Schülern aus der Jahrgangsstufe 12 für 5 Tage nach Paris. Hochmotiviert kam die Gruppe nach ca. 3 Stunden am Gare de l’Est an, allerdings stellte sich das erste Metrofahren mit Gepäck als kleine Herausforderung dar.
Am ersten Abend wurden die Chalets auf dem Camping de Paris (im Südwesten der Stadt) bezogen und es erfolgte ein erster Ausflug an den Ufern der Seine.
Am Freitagmorgen ging es mit der Métro in die Innenstadt, um das Musée du Louvre und die Cathédrale Notre-Dame de Paris (leider nur von außen) zu besichtigen. Am späten Nachmittag folgte eines der absoluten Highlights: die Auffahrt zur Spitze des Eiffelturms, von wo aus alle einen umwerfenden Blick bei tollstem Herbstwetter hatten.
Am folgenden Tag war die Erklimmung des Arc de Triomphe mit „VIP-Tickets“ angesagt. Stolz passierte die Gruppe die 50 m lange Menschenschlange, um bei ihrem gebuchten Zeitfenster das geschichtsträchtige Gebäude zu besichtigen. Anschließend flanierte der Kurs die Champs-Elysées entlang bis zum renommierten Einkaufshaus Galeries Lafayette. Nach einer kleinen Shoppingtour wurde Paris vom Wasser aus auf einem Bateau-Mouche besichtigt. Zur späteren Stunde versammelten sich alle bei Trocadéro, um die Lichtershow am Eiffelturm zu bewundern. Trotz kälterer Temperaturen war dies ein beeindruckendes Spektakel und alle genossen die Stimmung und das Ambiente dieser faszinierenden Stadt.
Die Fahrt nach Versailles am Sonntag war auch sehr lohnenswert, um die Gemächer von Louis XIV zu bewundern. Vor allem der Spiegelsaal war für die Schülerinnen und Schüler faszinierend. Ebenso waren die Gartenanlagen bei herrlichem Sonnenschein sehr schön zu besichtigen.
Am letzten Tag war Treppensteigen angesagt, um zur Basilique du Sacré-Cœur zu gelangen. Diese beeindruckende Kirche über den Dächern von Paris lud zum Verweilen ein. Auch die „mur des je t’aime“ in Montmartre war sehenswert. Den Abschluss der Reise bildete der Canal St.Martin, der die ruhige Seite von Paris aufzeigte.
Die Exkursion war für alle Teilnehmer ein besonderes Erlebnis, zumal Schülerinnen und Schüler von 4 Böblinger Gymnasien dabei waren, die sich dort als sehr kreative, lustige und vorbildliche Reisegruppe präsentiert haben.
Trierfahrt 2024
Reisebericht: Augusta Treverorum (Trier)
An einem frischen Aprilmorgen verließ eine volle Bahn mit der üblichen Verspätung Stuttgart Hbf, beladen mit einer Truppe hochmotivierter Lateinschüler*innen und ihren Lehrerinnen. Das Ziel? Drei Tage in Trier verbringen – der ältesten Stadt Deutschlands.
Nach einer erstaunlich musikalischen Fahrt mit einem außerplanmäßigen Zwischenstopp in Mannheim erreichten die Lateiner*innen den Bahnhof Trier und wurden von der kompetenten Reiseleitung Frau Schulz sicher zur Unterkunft geführt. Eine kurze Inspektion der Zimmer und des Hotels später – das zwar anders aussah als auf den Fotos, aber immerhin neben einer Römerbrücke gelegen war – folgte um 16:00 Uhr die Stadtführung. Unser Stadtführer trotzte der Kälte und führte uns mit der Energie eines römischen Feldherrn durch die Geschichte: Porta Nigra, Kaiser und auch Karl Marx waren Teil der spannenden Ausführungen. Die Porta Nigra beeindruckte die Gruppe nicht nur wegen ihres Alters, sondern auch weil sie ohne moderne Baugeräte errichtet worden war – und heute noch steht.
Den Rest des Abends konnten sich die Schüler*innen dann frei in Trier bewegen und der entscheidenden (und die weitere Reise bestimmenden) Frage nachgehen, wo es den besten Döner gibt.
Der zweite Tag in Trier begann dann mit einem Frühstück, das jeder nach seinen persönlichen Bedürfnissen gestalten konnte – es musste nur bis zum Mittagessen reichen. Dem Frühstück folgte ein kurzer Fußmarsch (hier gehen die Meinungen von Lehrerinnen und Schüler*innen auseinander) zum Museum, wo die Gruppe dann aufgeteilt wurde. So mancher genoss dann eine interessante und engagierte Führung durch die Geschichte der Stadt inklusive Goldschatz und Brückenbau. Aber auch der Museumsshop mit seinen expliziten Schmuckexponaten sorgte für Heiterkeit.
Nach einer frei gestaltbaren Mittagspause ging es weiter mit einem Spaziergang inklusive Dombesuch. Während sich die Lehrerinnen ausführlich Zeit für die Besichtigung nahmen, warteten einige ungeduldige Schülerinnen bereits vor dem großen Steinfuß am Eingang des Doms. Dies war aber kein Wunder, denn nachmittags stand das unbestrittene Highlight des Ausflugs an: der Besuch im Kolosseum. Nachdem die Truppe die triersche Verkehrsführung erfolgreich gemeistert hatte, fand man sich bei Kälte und Wind auf einer kleinen Tribüne oberhalb des Kolosseums wieder. Dort wurde man von einem energiegeladenen jungen Gladiatoren namens Robin begrüßt (eine Berühmtheit innerhalb des Latein-Kreises am MPG), der in einer Tunica bekleidet der Kälte trotzte und die Schüler*innen in die Kunst des Gladiatorenkampfes einweihte. Auch den Schüler*innen wurde dann bei den Trainingsstunden in der Arena warm, als sie sich selbst als Gladiatoren versuchen konnten und den Zweikampf – auch mit einem Holzpflock – übten.
Nachdem man sich daraufhin einig war, ausreichend Ruhm erlangt zu haben, machte sich die Gruppe auf zu einem gemeinsamen Abendessen in einem ausgewählten, authentischen Trier-Restaurant, das spontan genug Platz für eine so große Gruppe hungriger Gladiator*innen hatte. Gesättigt und wieder ein paar Kilometer reicher kehrten alle nach und nach ins Hotel zurück. Nach ein paar Beauty- und Styling-Lektionen sowie einem Matratzenwechsel neigte sich schließlich der letzte Abend in Trier dem Ende entgegen.
Am nächsten Morgen hieß es dann Koffer packen und auf zum letzten Programmpunkt der Reise. Auch wenn sich die Gruppe hier kurzzeitig wegen terminlicher Schwierigkeiten aufteilen musste, kam man doch gemeinsam in den Kaiserthermen an und gewann dort einen guten Eindruck von der Bedeutsamkeit und Größe des erstaunlichen Bauwerks. Vor allem die Führung durch die unterirdischen Gänge (und die Steine) blieb dabei im Gedächtnis.
In der letzten Mittagspause zog es dann die Lehrerinnen gemeinsam mit einem großen Teil der Schüler*innen zurück zum Anfangspunkt der Reise, um einen letzten Blick von der Porta Nigra hinab auf den Marktplatz zu werfen.
Nach einem abschließenden Mittagessen hieß es dann Abschied nehmen und auch hier enttäuschte die Deutsche Bahn nicht und machte den Reisenden die Rückfahrt so eindrucksvoll wie möglich. Dennoch kamen alle müde, aber wohlbehalten wieder in Böblingen an.
Und wer weiß, vielleicht stattet der eine oder die andere der ältesten Stadt Deutschlands mal wieder einen Besuch ab – es lohnt sich auf jeden Fall!